Er kämpfte sein ganzes Leben um die Anerkennung der Musikethnologie, ein Forschungsgebiet, das erst langsam Eingang in die Musikwissenschaft fand und es daher sehr lange an einer grundlegenden Methode und Forschung gefehlt hatte. Weder in der wissenschaftlichen Forschung noch in den wissenschaftlichen Publikationen fanden außereuropäische Musikkulturen eine weitreichende Beachtung. Dieses zeigte auch seine Wirkung auf das Personal, das sich diesem Gebiet widmen konnte. Daher war es ein Glück, dass Artur Simon an der alten Tradition des Phonogramm Archivs anknüpfen und dieses als Ausgangspunkt für Forschung und Netzwerkbildung nutzen konnte. Er vergrößerte den Bestand der Musikethnologischen Abteilung um ein mehrfaches der Sammlung die, er vorfand als er die Abteilung übernahm und machte sie international bekannt als Archiv für außereuropäische Musikkulturen, wie es der Jahreskongress des ICTM zeigte, den er als Vorsitzender in Berlin organisierte und von einer großen Anzahl ausländischer Kollegen besucht wurde. Daneben hat er die Forschungsarbeit immer in den Mittelpunkt seiner Aktivitäten gestellt, die ihn für viele Monate in den Sudan, nach Indien und Indonesien führten. Sie wurden in zahlreichen Publikationen dokumentiert, die wir hier nicht einzeln aufführen wollen. Aber auch hier zeigte sich seine große Hingabe an die Musik, die zu einer engen Zusammenarbeit mit den sogenannten einheimischen Künstlern führte, wie sie in der Musikethnologie noch unbekannt war. Kisir und tanbura – Dahib Khalil in nubischer Sänger von Sai im Gespräch mit Artur Simon aus Berlin ist ein Dokument dieser neuen Kooperation ISBN 978-3-940862-34-1 und neuen Sicht auf eine fremde Musikkultur-

Aus den enge Kontakten mit Kollegen in der ganzen Welt sowohl in Europa als auch in den Vereinigten Staaten ergaben sich zahlreiche Anknüpfungspunkte in der Diskussion um außereuropäische Musikkulturen, die er versuchte in Konzerten im ethnologischen Museum einem Publikum zu vermitteln .Sie führten ihn aber auch zu einer grundlegenden Basis für eine weiterführende Diskussion um das Fach und seine Aufgaben: Ethnomusikologie. Aspekte, Metholden und Ziele. ISBN 978-3-945610-00-8.

Musik hatte für Artur Simon keine Grenzen, weder nationale noch ästhetische sie war für ihn die höchste Stufe der Kommunikation zwischen Menschen, deshalb liebten ihn die Künstler immer, mochten es der Flötenspieler aus Sumatra oder der nubische Sänger sein.  Möge dieses als sein Erbe erhalten bleiben.