Zum Tod des Karlsruher Dirigenten Manfred Reichert
Die 13 als Glückszahl
Manchmal werden durch Chuzpe Weichen gestellt, wird der Lebensweg in die entscheidende Bahn gebracht. So bei Manfred Reichert. Er hatte in Karlsruhe Musik studiert, war nach dem Staatsexamen zeitweise als Kritiker für die Badischen Neuesten Nachrichten unterwegs und als Gymnasiallehrer tätig, gehörte seit fünf Jahren zur Musikredaktion des in Baden-Baden ansässigen Südwestrundfunks (SWR) und nun, Ende 1972, beflügelte ihn der Wunsch, ein dreizehnköpfiges Ensemble zu dirigieren, das aus Streichern des SWR-Sinfonieorchesters bestand. Reichert wandte sich an den Konzertmeister, bot als Gegenleistung einen Auftritt in Karlsruhe an: „Der Vorschlag war verrückt, tollkühn, ich muss nicht recht bei Sinnen gewesen sein“, schrieb der Musiker später rückblickend.