Den Lauf der Zeit gemeinsam zu gestalten,

das ist ein Wahlspruch, der es lohnt,
ihm nachzuspüren, zu entfalten,
was ihm an Anspruch innewohnt.

Nicht habt ihr Euch damit begnügt,
aus Wünschen ein Gespinst zu weben;
es hat mitnichten Euch genügt,
privatem Glücke nachzuleben.

Der Lauf der Zeit bleibt in der Schwebe
verhüllter Doppeldeutigkeit:
als Handlungsraum anheim gegeben -
begrenztes Maß an Zeitlichkeit.

Getsalten hält die Zukunft offen
und gibt der Gegenwart den Sinn.
Als Menschen sind wir mit betroffen,
auch über alle Grenzen hin.

Gemeinsam, heißt es, nicht vereint,
wollt Ihr den Lauf der Zeit gestalten.
Ich nenn es weise, und mir scheint.
Ihr werdet, was Ihr euch versprecht,
auch halten.

Herzlichst
Reinhold Grothe
18. Juni 1982