Geschichte- Menschen .Ereignisse .Epochen www-geschichte.de stellt in der der Titelgeschichte dieser Zeitschrift Der Traum von einem Weltreich das 19.Jahrhundert vor unsere Augen, in der jede Großmacht, die etwas auf sich hielt, Kolonien brauchte, auch Deutschland! Doch der Platz an der Sonne wurde vielerorts zum Alptraum. Obwohl Bismarck eine Beteiligung Deutschlands an dieser Kolonialpolitik immer abgelehnt hat, gründete das Deutsche Reich – meist durch den starken Einfluss von Industrie, die sich hier neue Märkte erhoffte, Deutsch- Südwestafrika und Deutsch Ostafrika (Kamerun). Hier schlossen sich afrikanische Stämme zusammen, um gegen die deutschen Kolonialherren zu kämpfen. Der Kampf und das Leiden der Hereros 1904 und nachfolgend der Nama zeigte seine Folgen bis in die Politik unserer Tage, als Hereros sowohl ihre Toten, nach Berlin gebrachten Ahnen, zurück forderten als auch eine finanzielle Entschädigung, die die Bundesrepublik bisher ablehnte.

Von Trotha, Peters, ja auch Hagenbeck mit seinen Menschenzoos sind Zeugen dieser Zeit, die den sogenannten Eingeborenen ihre Menschlichkeit nicht nur nahmen sondern diese auch abstritten. Obwohl man schon damals in Deutschland, ja auch im Kaiserreich die blutigen Nachrichten aus Afrika verabscheute, bestand die Kolonialpolitik aus Ausbeutung der Einheimischen. Johannes Spiecker, Inspektor der Rheinischen Mission, der zu dieser Zeit Südwestafrika bereiste, war schockiert über die Lebensbedingungen …Unter den Arbeitern an der Bahn herrscht sehr viel Krankheit und große Sterblichkeit. Es scheint an der richtigen Verpflegung zu fehlen, auch scheint den Hereros das hiesige Klima nicht zu bekommen….. Von Trotha befielt die gezielte Vernichtung aller Hereros….Ein junger Leutnant zu Spiecker haben wir sie dann, hängen wir sie alle, was Spiecker zu der resignierten Feststellung veranlasste: doch beschämend für uns Deutsche, dass die Eingeborenen mehr Vertrauen zu den Engländern haben. –Der Artikel endet mit den hellsichtigen Worten: -- Bis heute wirft der erste gezielt Völkermord in Deutschlands Namen einen unauslöslichen schwarzen Schatten. Und wie wir mit dieser Gegenwart umgehen werden, weiß keiner. Wir wissen nur, wenn eine der Mahnungen von J. Spiecker damals auf fruchtbaren Boden gefallen wären und man in den Eingeborenen nicht nur den auszubeutenden Gegenstand gesehen hätte, wenn seine Mahnungen für Bildung und Fortbildung der einheimischen Bevölkerung gehört worden wären, wir ständen heute nicht so unwissend und um Lösungen für die afrikanischen Länder ringend da. Dieses Wissen sollte die Grundlage aller Diskussionen um Integration bestimmen. Wir sollten das nicht aus unseren Gedanken verdrängen, wenn wir die Schuld an diesen Miseren afrikanischer Länder bei ihnen suchen und nur bei ihnen. 
Johannes Spiecker. Mein Tagebuch. Erfahrungen eines deutschen Missionars in Deutsch –Südwestafrika 1905-1907.- ISBN 978-3-940862-98-3